Täglich werden weltweit tausende 3D Visualisierungen produziert und im Internet auf diversen Plattformen veröffentlicht. Darunter sind einige der beliebtesten und somit für die Suchmaschienenoptimierung (aka SEO) bedeutendsten Internetseiten weltweit, denn Soziale Kanäle wie Pinterest, Instagram, XING, LinkedIn oder Facebook sorgen für eine enorme Verbreitung produzierter 3D Visualisierungen, insbesondere wenn diese visuell ansprechend sind. 3D Visualisierungen werden von den 3D Agenturen bereits mit dem Ziel produziert die dargestellte Architektur, Immobilie oder Produkte möglichst ansprechend zu präsentieren. Ansprechende Bilder werden immer gern geteilt oder als Pins gespeichert, da sie Produktneuerungen oder städtebauliche Veränderungen von öffentlichem Interesse zeigen.
Vor dem Hintergund dieses enormen Verbreitungspotenzials erscheint es sinnvoll, die digitalen 3D Visualisierungen mit möglichst vielen Informationen zu versehen, um die Verbreitung der Bilddateien (und damit des Projekts oder Produkts) nicht nur visuell sondern auch technisch bestmöglich zu unterstützen. In diesem Artikel wird erörtert, welche Möglichkeiten es gibt Bilder mit Informationen anzureichern, die im Sinne der Suchmaschienenoptimierung relevant sind.
SEO optimierte Bilder sorgen für Traffic
Betrachten wir beispielhaft die Google-Bildersuche. Hier werden nach einem Klick relevante Informationen zu dem ausgewählten Bild-Suchergebnis angezeigt, darunter vier Links die auf die URL der Ursprung-Website verweisen. Diese Links bringen direkt Traffic! Es ist daher sinnvoll die Bilder auf eine Weise zu optimieren, die die Relevanz für Google und Co steigert und gleichzeitig informative Daten wie Urheber, Beschreibung, einer Projekt-URL oder das Copyright vermittelt. Insbesondere für Soziale Netzwerke wie Pinterest, in denen Bilderkollektionen samt Beschreibungen an Pinnwände geheftet oder an Timelines gepostet werden, bedienen sich dieser zusätzlichen Daten nur zu gern, sofern diese vorhanden sind. Generell gilt, je detailreicher die ergänzenden Daten sind, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit der Relevanz und somit eines guten Rankings des jeweiligen Bildes. Auch die Links über Bild-Klicks aus Sozialen Medien führen zu direktem Traffic auf der eignen Website, sofern hier zielführend vorbereitet wurde!
Das Ziel des Bilder-SEO ist es also, einen Teil der hohen Verbreitung zu nutzen und Besucher auf die eigene Website zu leiten. Im bestem Fall werden Besucher dann mit qualitativen Content auch dort gehalten, eine Handlung die Google in Form von „User Signals“ registriert und als wichtigen Ranking Faktor bewertet. Auf diese Weise wird auf der eigenen Website automatisch für Traffic gesorgt und durch die hohe Sichtbarkeit der eigenen URL (in Form von Backlinks), gleichzeitig auch die Reputation und somit das Ranking der eigenen Website gesteigert.
Wie ergänzende Informationen in Bildern gespeichert werden können
Relevante Daten wie die URL der eigenen Website, Produktbezeichnungen, Urheber oder Standort des Projekt lassen sich natürlich laienhaft in eine „visuelle Fußzeile“ im Bildmotiv platzieren. Sie verfremden dort aber das Bild und werden von Betrachtern eher als störend empfunden. Auf diese Weise im Bild visuell hinterlegte Informationen wären zudem von Google und Sozialen Netzwerken nicht lesbar / interpretierbar. Aber genau das müssen die Informationen sein, um die gewünschte Projekt-URL und andere Informationen als Backlink (für Besucher klickbar) automatisch anzeigen zu können. Alle Informationen sollten daher als textliche Daten vorliegen und einfach maschinell interpretierbar sein.
Für diese Aufgabe sind Standardformate geeignet, die das Speichern von ergänzenden Informationen in Form von sogenannten Metadaten in digitalen Bildern erlauben. Diverse Bilddateiformate (wie JPG oder TIFF) lassen sich mit Metadaten versehen, die innerhalb der Bilddatei (für Betrachter unsichtbar) gespeichert und sich so von der Google-Bildsuche oder Sozialen Netzwerken auswerten lassen.
Für die Speicherung von Metadaten in Bildern und Fotos haben sich im Laufe der Zeit mehrere Standards etabliert:
3D Visualisierungen – ungeschliffene Rohdiamanten
3D Visualisierungen entstehen rein digital am Bildschirm. Software für Modellierung und Visualisierung in 3D, wie Autodesk 3ds Max, MAXON Cinema 4D, Modo oder die freie Software Blender, errechnen die Bilder durch Anwendung komplexer Verfahren der Computergrafik. Anders als digitale Fotografien, die mit Hilfe von Digitalkameras oder Smartphones aufgenommen werden und bereits einige Metadaten bezüglich der Aufnahmetechnik enthalten, beinhalten die digital entstandenen Bilddateien der 3D Visualisierungen keinerlei ergänzende Informationen. Die Metadaten im Header der Bilddateien bleiben bis auf Angaben zu Abmessungen oder Erstellungsdatum meist leer. Digitalkameras oder Smartphones ergänzen aufgenommene Fotografien beispielsweise um Aufnahmeort, Aufnahmegerät oder ISO-Werte. Das Potenzial der Metadaten bleibt aber auch hier vielfach ungenutzt. Im Hinblick auf Suchmaschinenoptimierung ist eine 3D Visualisierung (aka 3D Rendering) daher mit einem ungeschliffenen Rohdiamanten vergleichbar, dessen wahres SEO-Potenzial sich erst durch die zielführende Bearbeitung der Metadaten entfaltet.
Metadaten, die für SEO-Bildoptimierung relevant sind
Metadaten werden innerhalb des Headers einer Bilddatei gespeichert. Sie werden dort Form sogenannter Tags (engl. tag = Kennzeichen) hinterlegt. Dies sind Wertepaare, die letztlich die gekennzeichnete Informationen beinhalten. Tags verknüpfen eine Kennzeichnung mit einem Wert, zum Beispiel URL=https://www.vismagine.de/. Sie werden im Header strukturiert in binärer Form abgelegt, dabei ist die Aneinanderreihung mehrer Standards durchaus möglich und erwünscht, denn die Menge an abspeicherbaren Tag-Typen ist pro Standard enorm und die Standards an sich inhaltlich zumeist branchenspezifisch. Tags in mehreren Standards zu definieren macht also durchaus Sinn, denn nicht jede Software, jeder Bot oder jedes Soziale Netzwerk interpretieren einen Standard gleichermaßen vollständig. Bereits jeder Standard für sich ermöglicht die Angabe dutzender unterschiedlicher Tags und nicht alle sind geeignet um sinnvoll für die SEO Bildoptimierung verwendet werden zu können.
Tags können dabei unterschiedliche Datentypen speichern. Dazu zählen Ganzzahlen, Dezimalzahlen, Aufzählungstypen, logische Werte wie ja/nein (Boolean), Gleitkommazahlen aber auch Zeichenketten. Während Zahlenwerte eher für die technische Auswertung einer Bilddatei interessant sind, sind Tags die Zeichenketten speichern die für SEO relevanten Tags. Die folgende Liste zeigt beispielhaft einen Auszug der laut dem Exif-Standard definierbaren obligatorischen Tags, die Zeichenketten speichern können. Diese können für Bild-SEO sinnvoll verwendet werden. Eine vollständige Tag-Liste mit detaillierten Beschreibungen der einzelnen Exif-Tags findet sich auf der Website der Exiv2 metadata library.
Tag Bezeichnung | Erläuterung |
---|---|
Make | Hersteller der Aufnahme-Hardware (z.B. Apple) SEO Beispiel: „Autodesk“ |
Model | Modellbezeichnung der Aufnahme-Hardware (z.B. iPhone X) SEO Beispiel: „3D Visualisierung eines Mehrfamilienhauses in Köln“ |
Software | Name und/oder Version der Software SEO Beispiel: „3ds Max“ |
ImageDescription | Eine kurze textliche Beschreibung des Bildinhalts SEO Beispiel: „3D Visualisierung eines Mehrfamilienhauses in Köln“ |
Artist | Name des Urhebers wie 3D Artist oder 3D Agentur SEO Beispiel: „vismagine – 3D Visualisierung | Christian da Silva Caetano“ |
Copyright | Informationen zu den Bildrechten, wie z.B. Urheber, Jahr, Nutzungsrechteverwerter (Auftraggeber) SEO Beispiel: „Copyright – vismagine, 2018, Auftraggeber GmbH“ |
OwnerName | Besitzer einer Kamera die für die Fotografie verwendet wurde SEO Beispiel: „vismagine – 3D Visualisierung | Christian da Silva Caetano“ |
Software die Metadaten in 3D Visualisierungen speichert und anzeigt
Metadaten werden während der Speicherung der Bilddatei einer 3D Visualisierung oder Animation in den Dateiheader geschrieben. Oft unterstützen die zur Produktion verwendeten Software-Suites, wie Adobe Photoshop oder Premiere, zumindest einen der etablierten Standards und verarbeiten vom 3D Artist angegebene Informationen zu Urheber, Autor, Beschreibung direkt in Metatags. Soll jedoch aus technischer Sicht das gesamte Potenzial für die Informationsgebung ausgeschöpft werden, empfiehlt sich einen Metadata-Editor zu benutzen der alle Standards abdeckt. Aus der Menge verfügbarer Editoren haben wir folgende aufgelistet, die alle gängigen Standards sowohl Lesen als auch Schreiben können und zudem kostenlos verfügbar sind. Die komplette Übersicht findet sich hier.
Wie sich die jeweiligen Tools voneinander unterscheiden soll in einem künftigen Artikel erörtert werden. Grundsätzlich gilt aber das sich die produzierten 3D Visualisierungen mit allen drei Tools mit Informationen anreichern lassen um den Datendurst von Google, Pinterest, XING oder Facebook zu befriedigen und somit letztlich Traffic auf der eigenen Website zu erzeugen. Aber ist mit der zielführenden Verwendung dieser Tools das ganze SEO-Potenzial für 3D Visualisierungen ausgeschöpft? Nein, zwei Empfehlungen haben wir noch!
Zusätzliche Maßnahmen zur SEO Optimierung von 3D Visualisierungen
Auf viele der aus der Webentwicklung bekannten SEO OnPage Maßnahmen zur Optimierung von Bildern hat man als 3D Agentur oder 3D Artist keinerlei Zugriff, dazu zählt zum Beispiel die Definition eines ALT-Attributs im HTML-Quelltext der Webseite auf der das Bild platziert wird. Dazu zählt auch die Bezeichnung des Ordner innerhalb der Verzeichnisstruktur, in der das Bild gespeichert wird. Zu den nicht optimierbaren Rankingfaktoren zählen generell solche, die die Einbindung der 3D-Visualisierung auf der Webseite betreffen:
- ALT- / TITLE- und SIZE-Attribut im img-Tag des HTML-Quelltextes
- Bildunterschrift
- Ankertext des Bildlinks
Das Optimierungspotenzial eines 3D Artist setzt zeitlich vorher an und beginnt direkt während der finalen Speicherung der produzierten 3D Visualisierung und vor der Abgabe an den Auftraggeber. Insbesondere auf folgende Rankingfaktoren hat der 3D Artist Einfluss und sollte dieses Potenzial im Sinne des Auftrags (oder im eigenen Sinne) nutzen.
Dateiname
Es ist logisch nachvollziehbar und hinreichend dokumentiert, das Suchmaschienen wie Google oder die diversen Bildportale insbesonderen den Dateinamen nutzen, um Hinweise und Rückschlüsse auf die Inhalte von Bilddatein zu generieren. Von der Google Bildsuche etwas ist bekannt, das die ausgespieletn Ergebnisse der Bildsuche vermehrt Bilder an den TOP Positionen ranken, bei denen sich die Suchbegriffe mit den verwendeten Begriffen in den Dateinamen zuordnen lassen. Es handelt sich um einen gewichtigen Rankingfaktor, da sich sonst nur schwer konkrete Hinweise auf Inhalte auswerten lassen, die aber weitaus unkonkreter zu deuten sind.
- ohne Optimierung: TK-Qrt-2013-V2-final.jpg
- mit Optimierung: ThyssenKrupp-Quartier-JSWD-Architekten-3D-Visualisierung- Agentur-Vismagine-V2final2013.jpg
Es empfiehöt sich hier mit einer fest definierten Namensschablohne zu arbeiten, die wichtige Schlüsselbegriffe die von Bindestrichen separiert sind. Die folgende Vorlage kann verwendet und individuell angepasst werden:
- PROJEKTNAME-AUFTRAGGEBER-BILDTYP-URHEBER-VERSION.jpg
Dateigröße
Um aus Millionen Bilddateien nur diejenigen auszuspielen, die für das gesuchte Thema relevant sind, werden die diversen in textlicher Form vorliegenden Informationen zur Bilddatei ausgewertet und numerisch priorisiert. Welche Bilddatei aber wird angezeigt wenn sich die Ergebnisse dieser Auswertung bei zwei Bilddateien gleichen? Ein entscheidendes Kriterium ist in so einem Fall die Dateigröße. Die Dateigröße bestimmt maßgeblich die Ladezeit eines Bildes auf der Website. Bilddateien mit geringen Dateigrößen werden daher favorisiert zur Anzeige gebracht weil sie schneller geladen und angezeigt werden können. Insbesondere bei 3D Visualisierungen mit hohen Auflösungen kann die Dateigröße bei mehreren Megabyte liegen. Der vermehrte Ladevorgang von großen Bilddateien kann das oft begrenzte Datenvolumen eines mobilen Nutzers empfindlich reduzieren. Auch Google betreibt hier eine „mobile first“ Taktik und empfiehlt alle verwendeten Bilder bestmöglich zu komprimieren.
Für 3D Artist stellt dies ein Optimierungspotenzial dar, aber auch eine fordernde Aufgabe. Das vorrangie Ziel hier ist eine verlustbehaftete Komprimierung der 3D Visualisierung zu erreichen, die ein Kompromiss zwischen Bildqualität und geringer Dateigröße darstellt. Von Google empfohlene Tools wie JpegTran oder OptiPNG helfen dabei- weiterführende Details hier.
Matt Cutts (Softwareentwickler aus dem Google Webmaster Team) erläutert im folgenden Video die Vorteile einer Optimierung der Dateinamen bei Bildern.
Fazit: SEO für 3D Visualisierung ist sinnvoll
Wer die hier genannten Tipps durchdacht anwendet, kann mit vergleichbar wenig Aufwand Wichtiges erreichen – thematisch interessierte Besucher auf die eigene Website bringen, im besten Fall neue Kunden gewinnen und zeitgleich viele Backlinks generieren. Um auch messbare Kennzahlen für die vorgenommene Suchmaschienenoptimierung (aka SEO) zu erfassen, empfiehlt sich der Einsatz einer Monitoring-Software wie SISTRIX oder den metrics.tools. Hier lassen sich die Backlinks und deren Quelle ermitteln und detailliert auswerten.
Und nun viel Spass bei der Suchmaschienenoptimierung der Bilddateien Eurer 3D Visualisierungen.
Danke für Eure Aufmerksamkeit!
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